Der Verein

Der Verein zur Erhaltung der Fischerkapelle in Possenhofen

Die Fischerkapelle in Possenhofen wurde 1838 als Ersatz für die Kapelle: „Zu Lob und Ehr unserer lieben Frau Maria“ im Riedt zu Possenhofen durch die Herzogin Ludovica von Bayern erbaut. Die alte Kapelle aus den 17. Jahrhundert stand bei der Erweiterung der Straße durch Possenhofen zum Schloss im Weg und wurde abgerissen.
Die neuerbaute Fischerkapelle wurde den Bauern und Fischern in Possenhofen zur Verfügung gestellt, die auch den Erhalt und die Pflege der Kapelle übernahmen.
In den Dreißigerjahren des letzten Jahrhunderts übernahm der Possenhofener Anton Glas (sen.) diese Aufgabe, rettete und versteckte während des Zweiten Weltkrieges sakrale Kunstwerke, Votivbilder und Kerzenleuchter, renovierte 1960 auf eigene Kosten den Glockenstuhl und läutete bis zu seinem Tode 1988 jeden Sonn- und Feiertag die Glocke der kleinen Kapelle.
Während der Sechzigerjahre begann an der kleinen Kapelle immer mehr der Zahn der Zeit zu nagen und überforderte damit die Möglichkeiten der wenigen Possenhofener Bürger, die sich um die Kapelle kümmerten. In den Jahren 1968 und 1969 ließ deshalb die Gemeinde Pöcking zu der Possenhofen gehört an der Kapelle das Dach erneuern und Maurer- und Malerarbeiten durchführen.

Da die Besitzverhältnisse unklar waren und weitere Erhaltungsmaßnahmen notwendig wurden, gründeten 16 Possenhofener und Pöckinger Bürger 1986 den Verein zur Erhaltung der Fischerkapelle in Possenhofen.
Bei den daraufhin durchgeführten Nachforschungen über die Besitzverhältnisse stellte sich heraus, dass ab dem Jahr 1936 die Flurstücksnummer im Grundbuch nicht mehr fortgeführt worden war; die Kapelle wurde bei der Aufteilung der Besitzungen der Wittelsbacher übersehen.
Eigentümer der Kapelle war S. K. H. Herzog Max Emanuel in Bayern. Dieser hatte die Kapelle 1990 schenkungsweise der Diözese Augsburg angeboten. Diese Schenkung wurde aber nicht angenommen.
Die Schenkung an den Verein zur Erhaltung der Fischerkapelle in Possenhofen durch
S. K. H. Herzog Max in Bayern erfolgte dann am 22. Juni 2005.
Der Verein hat dann in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz die grundlegende Sanierung und Renovierung in Angriff genommen.
Dabei wurden durch Vereinsbeiträge, Spenden und viele Aktivitäten, wie Maifeiern, Erntedankfeste usw. die finanziellen Mittel beschafft. Diese wurden durch Spenden und Zuschüsse des Herzogs, der Gemeinde, des Denkmalschutzes und weiterer Spender ergänzt.
Die Arbeiten waren 2010 abgeschlossen, am 9. Oktober erfolgte die feierliche Einweihung durch einen oekumenischen Gottesdienst mit den Hochberghauser Sängern und eine große Einweihungsfeier mit der Pöckinger Blaskapelle und Tanzvorführungen, z. B. chinesisches Kinderballett, orientalischer Tanz, Flamencotänzerinnen.
Unter den zahlreichen Ehrengästen waren auch der Herzog, der Landrat und der Pöckinger Bürgermeister. Nach dieser ersten großen Aufgabe erweiterte der Verein seine Aktivitäten in Richtung Brauchtumspflege und Gestaltung des Ortsbildes von Possenhofen.

Auf dem Platz vor der Kapelle wurde in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Pöcking der erste Possenhofener Maibaum aufgestellt und am 8. Mai 2011 mit einem großen Maifest eingeweiht. Unter den zahlreiche Gästen und Ehrengästen befanden sich unter anderem auch die berüchtigten Maibaumdiebe aus Unterbrunn.
Der zweite Possenhofener Maibaum wurde, ebenfalls mit einer großen Maifeier, am
8. Mai 2016 aufgestellt.
Außer den bereits erwähnten Aktivitäten findet jedes Jahr eine große Maifeier statt, im Herbst ein Erntedankfest, vor Weihnachten durch verschiedene Veranstalter Nikolausfeiern und am Heiligen Abend für die Vereinsmitglieder eine Weihnachtsfeier. Während des Jahres stellt der Verein die Kapelle für Hochzeiten und Taufen zur Verfügung.