Geschichte der Fischerkapelle

Von 1653 bis heute

Die Fischerkapelle, auch Fischermeisterkapelle genannt, wird urkundlich das erste Mal in einer Steuerbeschreibung der königlichen Hofmark für das Jahr 1653 erwähnt. In der alten Form ist sie auf dem Kupferstich von Michael Wening auf der anderen Straßenseite zu sehen Ursprünglich war sie eine Marienkapelle (zu unserer lieben Frauen Capelle, 1671). 1838 stand die kleine Kapelle einem geplanten Neubau der Zufahrtsstraße zum Schloss im Weg und wurde abgebrochen.

Der Neubau begann noch im selben Jahr auf einem Grund des damaligen Fischmeisters Georg Schröfl. Die Kosten für den Neubau übernahm die Herzogin Ludovica in Bayern. 1857 ging der Grund, auf dem die neue Kapelle erbaut worden war, durch Tausch in den Besitz der herzoglichen Familie über.
Bei den 1936 aufgeteilten Besitzungen der Wittelsbacher wurde die Kapelle mit eigener Flurnummer schlicht vergessen.

Erst 1986 mit Gründung des Vereins zum Erhalt der Fischerkapelle Possenhofen e.V. stellte sich nach mehreren Recherchen des Vereins heraus, dass die Kapelle noch im Besitz des Herzog Max in Bayern (Tegernsee) war.
Mit einer Schenkung des Herzogs im Jahr 2005 ging die Kapelle in das Eigentum des Kapellenvereins Possenhofen über, der seit seiner Gründung mit vielen Aktivitäten Spenden sammelte, um die dringend notwendige Renovierung durchführen zu können.
Dank dieser Bemühungen, sowie Spenden und Zuschüssen des Herzogs, der Gemeinde Pöcking, des Denkmalschutzes und weiterer privater Spender konnte die Kapelle inzwischen trockengelegt und renoviert werden.

Die feierliche Einweihung der renovierten Kapelle erfolgte mit einem oekumenischen Gottesdienst am 9. Oktober 2010, bei dem unter zahlreichen Ehrengästen auch der Herzog Max in Bayern anwesend war und der Bürgermeister von Pöcking, Rainer Schnitzler, in seinem Grußwort auf die wechselvolle Geschichte der Kapelle einging.

Ein halbes Jahr später, am 8. Mai 2011, wurde dann auf dem Platz vor der Kapelle durch den Kapellenverein der erste Possenhofener Maibaum aufgestellt.

Weitere geschichtliche Details sind in der Chronik von Leonhard Poelt: „Von Peccingen und Pozzenhofen“, herausgegeben von der Gemeinde Pöcking, enthalten.